Microsoft nervt

New Outlook

Microsoft tritt den Benutzern zusehends aggressiver gegenüber. Zur Zeit arbeitet der Konzern daran, die Windows Mail- und Kalender-App zu ersetzen, welche mit Windows 10 oder 11 bereits vorinstalliert sind. Aber auch das klassische Outlook der Office-Programm-Linie soll im 2026 durch das neue Outlook ausgetauscht werden.

Das neue Outlook setzt auf WebView2 auf, eine Webbrowserbasis. Es soll die Bedienung im Browser und der Windows-Anwendung vereinheitlichen. Schon im klassischen Outlook wurden entsprechende Menüstrukturen und Layouts entsprechend angepasst.

Problem Datenschutz

Das neue Outlook synchronisiert alle Mailkonten zu Microsoft-Servern. Dies beinhaltet nicht nur die Mails, sondern auch die Zugangsdaten, also Benutzername & Passwort. Dies spielt insofern keine Rolle, wenn Sie ein Microsoft-E-Mail-Account (@outlook.com, @hotmail.com) verwenden. Diese sind bereits bei Microsoft beheimatet.
Wer sein E-Mail-Konto bei einem anderen Provider als Microsoft lagert, der muss sich bewusst sein, dass diese Mails bei Microsoft samt Zugangsdaten „gespiegelt“ werden. Die meisten Provider (Bluewin, Hostpoint, Cyon, iWay, Sizzonic usw.) bieten Mailkonten basierend auf dem IMAP-Protokoll an.

Vorerst Entwarnung

Noch kann man sich den Neuen Outlook-Zwängen entziehen. Bis 2026 wird es wohl möglich sein, das klassische Outlook einzusetzen.

Dies ist vor allem für Anwender wichtig, die das klassische Outlook umfangreich nutzen.
Dazu gehören zum Beispiel:

  • Offline-Betrieb (das neue OL verlangt zwingend eine Internetverbindung)
  • PST-Dateien können im neuen OL nicht verarbeitet werden
    • Darunter fällt zum Beispiel die Verwendung von PST (Personal Store) Dateien für die lokale Archivierung von Mails ausserhalb des Postfaches Ihres Providers auf Ihrem Computer.
  • Anspruchsvolle Kalenderbedürfnisse können nicht umgesetzt werden.
  • Allgemein fehlen im neuen Outlook noch viele Funktionen.
  • Drittanbieter-Add-Ins sind meist noch nicht angepasst worden.

Microsoft wird in den kommenden Monaten nach und nach Funktionen nachrüsten. Ob schlussendlich ein ebenbürtiger Mail-Client zur Verfügung stehen wird, sei mit grossen Fragezeichen versehen.

Das neue Outlook vermeiden

Legen Sie im klassischen Outlook auf keinen Fall den Regler oben rechts um, denn dann beginnt der Download vom neuen Outlook und eine Reise ins Ungewisse:

Wird der Schieber doch nach rechts gebracht und Sie verwenden aktuell ein IMAP-Konto, dann sollte man im folgendem Fenster auf „Abbrechen“ klicken:

Soll ein häufig eingesetztes Mail-Konto des Typs IMAP im neuen Outlook verwendet werden, dann werden diese Mails und die Zugangsdaten bei Microsoft synchronisiert.
An diesem Punkt sollte jeder, dem die Sicherheit seiner Mails am Herzen liegt, das Setup mit „Abbrechen“ beenden.

Das neue Outlook wieder vom System entfernen

Noch kann das neue Outlook wieder vom System geworfen werden:

Wechseln Sie dazu in die Windows-Einstellungen, Apps, Installierte Apps

Suchen Sie Outlook (new) und klicken Sie auf die drei Punkte auf der rechten Seite.
Nun mit Deinstallieren das Programm entfernen.

Wichtig: Keine Gewähr für oben erwähnten Inhalt. Schon in einer nächsten Version des neuen Mail-Clients oder nach einem Windows-Update kann es wieder Änderungen geben.
Christian Roth, 22. März 2024.

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